Sprachgebrauch auf unserer WebSite

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Im Rahmen der Vermeidung von Diskriminierung und Ausgrenzung forschen viele engagierte Köpfe aus diversen Disziplinen der Wissenschaften unter dem Oberbegriff „Gender-Mainstream“, wie die Vielfalt aller Menschen integrativ in der Sprache sichtbar gemacht werden kann. Wir versuchen, geschlechterneutral oder geschlechtergerecht zu formulieren („Mensch(en)“, „Person(en)“, „Schülerschaft“, „Personal“, „Werktätige“). Wo das nicht möglich ist, verwenden wir das generische Maskulinum.

Unsere Auffasung dazu legen wir hier zur Begründung unserer Sparachregelung kurz dar.

Das grammatische Genus (Geschlecht) hat in der deutschen Sprache keinen Bezug zu einem biologischen Geschlecht. Wörter wie: „der Stuhl“, „die Bank“, „das Auto“, „der Elefant“, „die Schnecke“, „das Opossum“, „die Erde“, „der Mond“, „die Person“, „der Mensch“, aber auch „das Mädchen“ zeigen, dass Lebewesen und Sachen allen grammatischen Geschlechtern zugeordnet sein können. Das generische Maskulinum („der Bürger“, „der Teilnehmer“) sagt nichts über das biologische Geschlecht oder andere Kategorien aus. Weibliche und geschlechtlich anders orientierte Personen werden nicht „mitgemeint“, weil auch männliche Personen nicht gemeint sind, sondern eben alle. „Bäcker“ sind alle Leute, die Backwaren herstellen. Dabei spielen Geschlecht, Alter, Glaube, Herkunft, Hautfarbe und andere Kategorien keine Rolle. Sollen mehrere Geschlechter von Personen angesprochen werden, kann das mit symmetrischen Substantiven geschehen: „der Lehrer“ – „die Lehrerin“, „der Schüler“ – „die Schülerin“. Die sprachliche Grenze ist hier zum einen, dass eine „Müllerin“ nach dem Sprachsinn die Frau eines Müllers, nicht jedoch eine weibliche berufsmäßig kornmahlende Person ist, zum anderen werden nur die binären Geschlechterkategorien sichtbar gemacht, nämlich Mann und Frau. Weitere Geschlechterorientierungen können in der deutschen Sprache mit nur einem Wort nicht dargestellt werden. Fraglich ist weiterhin, ob unter strenger genderorientierter Betrachtung „der Mensch“ weibliche, „die Person“ hingegen männliche Leute ausgrenzt. Sprachwissenschaft, Kommunikationswissenschaft und Gender-Mainstream vertreten unterschiedliche, sogar gegensätzliche Standpunkte.

Nach manchen Empfehlungen ein- oder angefügte Sonderzeichen („*“, „_“, „/“, „:“ usw.), angehängte feminine Endungsformen („/in“, „In“, „/innen“, „Innen“), aus anderen Sprachen abgeleitete oder künstlich gebildete neue Wörter („the“, „they“, „xie“, „Hen“, „ens“ usw.) führen zu Wortschöpfungen wie „Bürger*innensteig“. Das harmoniert (noch) nicht mit unserem Sprachgefühl. Zudem werden die nichtbinären Geschlechterorientierungen nach unserer Auffassung weder durch ein Sonderzeichen, noch durch eine Sprechpause angemessen repräsentiert.

Wir meinen, die Wahrung von Menschenrechten und die Gleichstellung aller Menschen muss als verpflichtendes Gebot alle Mitglieder unserer Gesellschaft erreichen und von ihnen gelebt werden. Sprache ist ein Medium, mit dem dieses Ziel vermittelt werden kann. Achtsame Formulierungen helfen, oft ungewollte Diskriminierungen und Ausgrenzungen zu vermeiden. Als gesellschaftlicher Konsens wurde errreicht, die Anrede „Fräulein“ für eine unverheiratete Frau durch „Frau“ zu ersetzen. Das Wort selbst gibt es natürlich noch, aber es wird im täglichen Sprachgebrauch nicht mehr im von Betroffenen als diskriminierend empfundenen Sinn, sogar eher gar nicht mehr, benutzt. Wir hoffen, dass die Diskussion um das Gendern hilft, die Idee der Gleichstellung in der Gesellschaft fest zu verankern und dass dadurch Diskriminierungen und Ausgrenzungen jeder Art beseitigt werden. Eingriffe in unsere Sprache erübrigen sich dann.

Wir bitten demgemäß alle diese Website besuchenden Personen um Verständnis für unsere Sprachregelung.