Pflege

Das Recht auf Lebensqualität, Selbstbestimmung und Individualität auch im hohen Alter zu wahren ist uns wichtig. Deshalb gehen wir im Rahmen des Möglichen auf die Wünsche und Bedürfnisse unserer Bewohner ein. Wir bieten eine aktivierende Grund- und Behandlungspflege an, die körperliche, seelische, geistige und soziale Bedürfnisse berücksichtigt. Um die Selbständigkeit zu fördern und zu erhalten, versuchen wir Fähigkeiten (wieder) zu entdecken und zu aktivieren. Wir arbeiten nach anerkannten Qualitätsstandards, die auf die Bedingungen unserer Einrichtung abgestimmt wurden. Die Vorgaben der nationalen Expertenstandards in der Pflege sind für uns verbindlich.

Pflege soll zu einer individuellen, ganzheitlichen, geplanten, überprüfbaren und professionellen Handlung werden.

individuell zentriert: Im Mittelpunkt der Pflege steht der einzelne Mensch mit seinen Wünschen und Bedürfnissen.

ganzheitlich: Pflege beachtet alle Aspekte des Menschen, d.h. Körper, Psyche und soziales Umfeld.

Geplant und überprüfbar: Pflege setzt die Einschätzung des Pflegebedarfs voraus, der Maßnahmenplanung und der Evaluierung und wird immer wieder am Bedarf ausgerichtet.

professionell: Pflege als Beruf setzt eine Qualifikation voraus, die durch eine Ausbildung erworben und durch ein Examen nachgewiesen wird.

Unser Pflegemodell

Grundlage der Anamnese und der Maßnahmenplanung sind bei uns die Strukturierte Informationssammlung (SIS) nach dem neuen Strukturmodell zur Entbürokratisierung.

Die Strukturierte Informationssammlung:

Die Eigeneinschätzung der pflegebedürftigen Person bzw. des/der Angehörigen wird möglichst im Originalton wiedergegeben, um die Individualität und Wertschätzung zu betonen. Sie wird im laufenden Verständigungsprozess berücksichtigt.

Leitfrage/Leitgedanke:

In diesem Themenfeld geht es darum, inwieweit der/die Bewohner*in in der Lage ist, sich zeitlich, persönlich und örtlich zu orientieren, zu interagieren sowie Risiken und Gefahren zu erkennen. Auch herausfordernde Verhaltensweisen werden hier beschrieben

Leitfrage/Leitgedanke:

In diesem Themenfeld geht es darum, inwieweit der/die Bewohner*in in der Lage ist, sich frei und selbstständig innerhalb und außerhalb des Hauses zu bewegen.

Leitfrage/Leitgedanke:

In diesem Themenfeld geht es darum, inwieweit der/die Bewohner*in durch seine gesundheitliche Situation/Einschränkungen und Belastungen und daraus resultierenden Folgen, pflegerisch-fachlicher Unterstützung benötigt.

Leitfrage/Leitgedanke:

In diesem Themenfeld geht es darum, inwieweit der/die Bewohner*in in der Lage ist, z. B. Körperpflege, Ankleiden, Essen und Trinken, Ausscheidung selbstständig/mit Unterstützung zu realisieren.

Leitfrage/Leitgedanke:

In diesem Themenfeld geht es darum, inwieweit der/die Bewohner*in Aktivitäten im näheren häuslichen Umfeld und im außerhäuslichen Bereich selbstständig/mit Unterstützung gestalten kann und wer ggf. dabei unterstützt.

Leitfrage/Leitgedanke:

Hier wird der/die Bewohnerin ermuntert, Wünsche im Hinblick auf die Gestaltung und Ausstattung in dem neuen Lebensraum anzusprechen. Die Möglichkeiten, diese Wünsche in der Pflegeeinrichtung individuell und situationsgerecht umzusetzen, werden besprochen und der Handlungsbedarf erfasst

In einer Tabelle werden die jeweiligen pflegesensitiven Risiken und Phänomene dokumentiert. Diese Risiken werden zusätzlich in den Themenfeldern beschrieben. Die Maßnahmen dazu werden in der individuellen Maßnahmenplanung benannt.

Pflege plus

Oft führt ein Schlaganfall oder ein Schenkelhalsbruch dazu, dass ältere Menschen ihre Selbständigkeit verlieren und dauerhaft auf Hilfe und Pflege angewiesen sind. Nach solchen Ereignissen reicht der Zeitrahmen, der von den Krankenkassen genehmigten Anschlussheilbehandlung oft nicht aus, der längeren Genesungsphase des älteren Menschen gerecht zu werden. Zudem besteht nicht bei allen Krankheitsbildern Anspruch auf eine Reha-Maßnahme.

Mit dem rehabilitativen Konzept „Pflege plus “ soll die Einbahnstraße, Krankheit => Krankenhaus => Pflegeheim durchbrochen werden.

Mit aktivierender Pflege, Ergotherapie, Physiotherapie, Ärzten und der notwendigen Hilfsmittelversorgung – wird hier das Ziel verfolgt, den Weg zurück ins eigene zu Hause zu finden. Entscheidend sind immer die Motivation und die positive Zukunftsprognose.

Ziele

  • Verbessern- erhalten – wiedererlangen der Bewegungsfähigkeit
  • Förderung und Stabilisierung von vorhandenen und verloren gegangenen geistigen, sozialen und körperlichen Fähigkeiten
  • Vermeidung/Verminderung von Abhängigkeit und Isolation
  • Größtmögliche Selbständigkeit im Alltag
  • Versorgung mit Hilfsmitteln

  • Verbesserung der Handlungs- und Bewegungsplanung und -durchführung
  • Förderung der Wahrnehmung in allen Sinnesbereichen
  • Förderung und Stabilisierung von Gedächtnisleistungen, Aufmerksamkeit Konzentration und Orientierung
  • Verbesserung und Erhaltung von individuell bestimmter Lebensqualität
  • Schmerzlinderung

Therapien/Medien für die Zielerreichung

Ergotherapie

  • Training der motorischen und sensorischen Fähigkeiten
  • Training der Selbständigkeit im Alltag
  • Training sozial-kommunikativer Fähigkeiten

Physiotherapie

  • Mobilisation des Bewegungsapparates
  • Muskelaufbautraining
  • Gleichgewichts- und Koordinationstraining
  • Kontrakturenprophylaxe
  • Sturzprophylaxe